Ursula Schroer
mail: urs.schroer@web.de
1956 | in Heidelberg geboren lebt und arbeitet in Karlsruhe |
1979 – 1983 | Studium Visuelle Kommunikation, Mainz |
1983 – 1995 | freiberufliche Dipl. Grafikdesignerin in Werbung, Buchgestaltung |
1990 | Kunstakademie Karlsruhe Auslandsaufenthalt in Japan |
Ausstellungen und Beteiligungen (Auswahl):
2024 | Art3f Barcelona, Internationale Messe für zeitgenössische Kunst FreiRAUM – Art sale in the box, Aschingerhaus Obererdingen Luxembourg ART FAIR, Internationale Messe für zeitgenössische Kunst |
2023 | Textile Touches, Düsseldorf Fashion Days Designweek Gruppenausstellung ‚Plastisches‘, Künstlerhaus Karlsruhe |
2022 | 10. Miniatur in der bildenden Kunst, wachsen und werden, Fürstenwalde/ Spree |
2022 | Textile Touches, Gemeinschaftsausstellung, Göthe Institut Freiburg |
2021 | Vorglühen, Gemeinschaftsausstellung Bbk mit Gedok, Karlsruhe hope, amnesty international, Künstlerhausgalerie Karlsruhe |
2020 | zerowasteart, Nominierung für Hbf Mannheim |
2019 | trivials, Institute of Technology,Kyoto, Japan Jubiläum, Künstlerhaus Galerie, Karlsruhe |
2018 | Brücken, Kunstkreis Karlsdorf 1.Preis |
2016 | divers, Basis Projektraum, Frankfurt a. M. |
2015 | auswärts. Künstlerbund Speyer |
2014 | Zeitgleich 2014 Zeitzeichen, Installation, BBK Karlsruhe Miniatur in der bild. Kunst:Dem gedruckten Buche, Rathausgalerie, Fürstenwalde Spree Ausstellung in der Oper Halle, Kunstverein Halle zeitraumexit, Mannheim |
2013 | Landeskünstlermesse BW, Stuttgart |
2012 | Jubiläumsausstellung Landgericht,Karlsruhe |
2011 | Galerie Kraichtal, Öwisheim |
2010 | Künstlerhausgalerie ‚Zeichen und Wunder‘ Karlsruhe |
2009 | ‚Fläche und Raum‘ Orgelfabrik, Durlach Dozentenaustellung ’20 Jahre Jugendkunstschule‘ |
2008 | Kunstprojekt ‚Denkmal-Schaumal‘ Schlossgarten Karlsruhe |
2007 | BBK-Zeitgleich ‚Rückseite des Mondes‘ |
2006 | Kunst im Landgericht, Karlsruhe |
2005 | Maskenausstellung, Museum für angewandte Kunst, Karlsruhe |
2003 | ‚Line‘ South Asia Institut, Colombo, Sri Lanka |
2002 | Hermann Hesse , Ausstellung Calw |
2000 | Durlacher Vernissage |
1999 | ‚Unterwegs‘ Bonn |
1998 | Galerie Art and Light, Karlsruhe |
1997 | Kunstpreisausstellung Sparkasse Art Cafe , Heidelberg |
1995 | ‚von menschlichen Wesen und Unwesen‘, Orgelfabrik Durlach |
Links
- Gastkünstlerin Jahresausstellung des Kunstkreise Karlsdorf-Neuthard e.V.
- Porträt im Kunstportal BW
- Mitglied im BBK Karlsruhe
Texte
Muriel Meyer, B.A. Kunsthistorikerin
Die kleinen Schwarzen
Die neusten Arbeiten führen die Malerei weiter in die Dreidimensionalität. In diesen kombiniert Schroer vorgefundene Formen aus alten Plastikverpackungen zu Assemblagen. Die Objekte sind vollständig in Schwarz grundiert, wobei der Pinselstrich erkennbar bleibt. Dadurch entsteht eine ästhetische Absetzung gegenüber der gewohnten glänzenden Oberfläche industriellen Verpackungsdesigns. Thematisch greift die Künstlerin den Minimal Art Gedanken auf, sich industrieller Materialen zu bedienen, serielle Zusammensetzungen zu nutzen und eine Einheit zu schaffen, die u. a. durch die neutrale, einheitliche Farbwahl gewährleistet wird.
Ein Spiel der Gattungen lässt die kleinen Schwarzen besonders raffiniert scheinen: angebracht werden die Objekte wie Wandreliefe, die Zusammenstellung aus verschiedenen Teilen definiert die Arbeit als Assemblage, die Dreidimensionalität schließt die Skulptur als Überbezeichnung mit ein und die Verwendung vorgefundener Gegenstände aus unserer Konsumwelt führt den Gedanken des Ready-Mades weiter. In unserer Alltagskultur sind wir es gewohnt, Plastikhüllen zu übersehen, so werden sie doch wortwörtlich zum Hindurchsehen als Schutzhülle für die eigentliche Ware produziert. Nach dem Bonmot form follows function verrät bei einigen Einzelteilen die Form die ursprüngliche Funktion. Unschwer zu erkennen ist z. B. die Computermaus. Andere Formen wiederum verbergen geheimnisvoll ihren jetzt nicht mehr ersichtlichen Daseinsgrund.
Schroer schult somit nicht nur die Augen des Betrachters, schafft neue Sinnebenen durch die Verwendung alltäglichen Formenvokabulars, sondern ihre Arbeiten können genauso als Kommentar zu unserer Wegwerfgesellschaft gelesen werden. Aber, inwiefern kritisieren diese Arbeiten eigentlich? Persifliert sie nicht vielmehr die Minimal Art, indem sie leichte, handliche Objekte fürs Wohnzimmer gestaltet – wir erinnern uns an die 60er Jahre, in denen sollten die Objekte dem Betrachter buchstäblich im Weg stehen. Doch erfreuen wir uns einfach an diesem neuen Anblick unseres täglichen Konsummülls – schlicht und klassisch – die kleinen Schwarzen.
Dr Jutta Hietschold, Kunsthistorikerin:
Material und Form – und wenn Farbe hin und wieder auftaucht – sind Kompositionselement und Bedeutungsträger gleichermaßen. Das expessive Pathos zeigt eine eigene einprägsame Bildwelt.
Ulrike Lehmann, Kulturjournalistin:
Materialität und formale Reduzierungen geben dem Betrachter ein breites Spannungsfeld von Interpretationen, das über die reine Darstellung hinauszugehen vermag.